Bestehende praxisorientierte Medienprojekte (CH)


In der Schweiz existieren bereits zahlreiche Initiativen zur Steigerung der Medienkompetenz, das Feld dieser Projekte ist bisher jedoch relativ unübersichtlich. Im Folgenden finden sich die bisher existierenden praxisorientierten Medienprojekte für Jugendliche in der Schweiz. Weiter unten werden gewisse Projekte dann noch genauer ausgeführt. Die Liste der Projekte ist auf aktuellem Stand. Fehlende Projekte können mittels Kontaktformular (siehe nach der Tabelle) eingereicht und so in der Tabelle ergänzt werden.

Medien-Projekte Weiterbildung Lehrpersonen Weiterbildung Eltern Weiterbildung Jugendliche Übungsmaterial online verfügbar Praxisorientierte Medienworkshops Besuche von / bei Medienschaffenden Exkursion in ein Medienhaus Kosten für Teilnehmende schweizweit oder regional Link zur Webseite
YouNews X X X gratis CH Link
Lehrmittel „Was lese ich? – Journalismus verstehen“ (Verband Schweizer Medien) X X X X gratis CH Link
CheckNews (fög, IQES) X X X X gratis CH Link
Medienprofis (Pro Juventute) X X X X X kostenpflichtig CH Link
Medienkurse Swisscom X X X X X kostenpflichtig CH Link
Jugendundmedien.ch (Bundesamt für Sozialversicherungen) X X gratis / teilweise kostenpflichtig CH Link
SRF school (SRG) X X X X gratis CH Link
Wanderausstellung „Auf der Suche nach der Wahrheit. Wir und der Journalismus“ (Journalistory.ch, fög) X X X X gratis CH Link
Medienkurse MAZ X X X gratis / teilweise kostenpflichtig CH Link
Zischtig.ch X X X X X kostenpflichtig CH Link
PUMAS-Medienwochen (Pilotprojekt: fög, VBS, MAZ, SRF, IQES) X X X X gratis regional Link
JuRep 2.0 (Bieler Tagblatt) X X X gratis / teilweise kostenpflichtig regional Link
Radio 4 TNG X X X gratis regional Link
„Newsroom – Wie Journalist:innen arbeiten“ Workshop (Burgergemeinde Bern, Verband Schweizer Medien, Polit-Forum Bern) X X X gratis regional Link
Schulbesuche von Journalist:innen (Bote der Urschweiz, Engadiner Post, Zürcher Oberland Medien) X X X gratis regional Link
Nach links wischen, um alles zu sehen. ➔

Zusätzlich zu diesen Projekten bieten verschiedene Zeitungsverlage an, Klassensätze ihrer Zeitungen für den Unterricht gratis zuzustellen (Quelle: Verband Schweizer Medien):

Aargauer Zeitung, Anzeiger von Saanen, Appenzeller Volksfreund, Appenzeller Zeitung, Basler Zeitung, Berner Oberländer, Blick/SonntagsBlick, Bote der Urschweiz, BZ Basel, Berner Zeitung, Der Bund, Der Landbote, Das Magazin, Engadiner Post, Freiburger Nachrichten, Grenchner Tagblatt, Limmattaler Zeitung, Somedia, Luzerner Nachrichten, Luzerner Zeitung, Neue Fricktaler Zeitung, NZZ, Nidwaldner Zeitung, Obwaldner Zeitung, Oltner Tagblatt, Schaffhauser Nachrichten, Schweizer Familie, Sihltaler, Solothurner Zeitung, SonntagsZeitung, St. Galler Tagblatt, Tages-Anzeiger, Thalwiler Anzeiger, Thuner Tagblatt, Thurgauer Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Urner Zeitung, Volksstimme, Wiler Medien, Zuger Zeitung, Zürcher Oberland Medien, Zürcher Unterländer, Zürichsee Zeitung

Bei zahlreichen Schweizer Medienhäuser sind Führungen mit Schulklassen möglich (Quelle: Verband Schweizer Medien):

Mediencenter Aarau (Aargauer Zeitung, Badener Tagblatt, BZ Basel, Grenchner Tagblatt, Limmattaler Zeitung, Luzerner Zeitung, Nidwaldner Zeitung, Obwaldner Zeitung, Oltner Tagblatt, Solothurner Zeitung, Urner Zeitung), Medienhaus Chur (Somedia), ZT Medien (Zofinger Tagblatt, Luzerner Nachrichten), Schaffhauser Nachrichten, Pomona Medien



Fehlt in dieser Liste noch ein praxisorientiertes Medienprojket mit Jugendlichen in der Schweiz? Dann melde Dich und sende die Informationen mit dem folgenden Formular!

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Für wen ist die Weiterbildung / das Projekt?
Art der Weiterbildung / des Projekts
Besuche und / oder Exkursionen?
Kosten
Schweizweit oder regional

Im Folgenden werden gewisse Medien-Projekte, die oben bereits erwähnt wurden, genauer erläutert.

Die Jugendmedienwoche YouNews ist ein gemeinsames Projekt der wichtigsten Schweizer Medienhäuser, welche jährlich einmal stattfindet – im Jahr 2023 handelte es sich um die sechste Durchführung. Schulklassen und Schülergruppen haben dabei die Möglichkeit, Redaktionen zu besuchen und selbst journalistisch aktiv zu werden. Sie sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie journalistisch gearbeitet wird und können selbst Artikel schreiben, Videos drehen, Radio-Sendungen moderieren und Social-Media-Storys erstellen. Die erstellten Beiträge werden in den Gastmedien veröffentlicht. Jugendliche konnten so in der Medienwoche YouNews bspw. bereits die Arena (auf SRF) moderieren oder Skirennfahrer als Reporter am Lauberhornrennen selbst interviewen.

Was wird besonders hervorgehoben? Es wird vor allem der vielseitige Ansatz dieses Projekts gelobt. Zudem gibt es rund um die Jugendmedienwoche YouNews zahlreiche Berichterstattungen, die zusätzlich auf das Thema Medienbildung bei Jugendlichen aufmerksam machen und Öffentlichkeit generieren.


Was lese ich? – Journalismus verstehen ist ein kostenloses Online-Lehrmittel des Verlegerverbands Schweizer Medien. Es bietet Schüler:innen ab Stufe Sek 1 interaktive Einblicke in die Welt des Journalismus. Das Lehrmittel umfasst Themen wie Berufe, Tätigkeiten, Darstellungsformen, Qualitätseinschätzung, Fake News, Journalismus und Demokratie. Es enthält frei zugängliche Unterrichtsmaterialien, Selbstlernbereiche und Arbeitsaufträge mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Lehrpersonen erhalten didaktische Anleitungen und haben (sofern sie mit dem Lehrmittel arbeiten) die Möglichkeit, Journalist:innen für den Unterricht zu buchen. Zeitungen können ebenfalls kostenlos für den Unterricht bestellt werden.

Was wird besonders hervorgehoben? Die konzipierten Übungen wurden basierend auf einer Marktumfrage direkt mit Jugendlichen erabreitet. Damit wurde ermittelt, was für Übungen es überhaupt braucht und wo die Interessen der Schüler:innen liegen. Da das Lehrmittel nur online verfügbar ist, kann es stets angepasst werden, was in der schnellen digitalen Entwicklung ein grosser Vorteil ist.


CheckNews ist eine Plattform zur Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen. In Zusammenarbeit mit renommierten Stiftungen wie dem Nationalfonds, der Mercator Stiftung und Vontobel sowie der Bildungsplattform IQES online bietet das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) mit der Plattform CheckNews Schulen in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland ein umfassendes Angebot. Die Plattform stellt Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Themen zur Verfügung, die kontinuierlich aktualisiert werden. Zudem bietet sie Webinare, bei denen Schüler:innen direkte Interaktionen mit namhaften Medienpartnern wie 20 Minuten und SRF erleben können. Durch CheckNews setzen sich Jugendliche kritisch mit Social-Media-Beiträgen auseinander, lernen, Fake News zu erkennen und den Unterschied zwischen journalistischen Beiträgen und anderen Inhalten zu verstehen. Sie werden dazu ermutigt, Informationen aus verschiedenen Quellen zu beziehen und die Qualität journalistischer Medienbeiträge einzuschätzen. Die Plattform ist für Jugendliche ab ca. 13 Jahren konzipiert.

Was wird besonders hervorgehoben? IQES betreut in der Schweiz 1‘400 Schulen (und mit dem deutschsprachigen Ausland zusammen ca. 10‘000 Schulen). Die Plattform CheckNews hat demzufolge eine grosse Reichweite. Im Projekt sind viele Pädagogen und Didaktiker engagiert, so dass die Unterrichtsmaterialien ohne Zusatzaufwände schliesslich von den Lehrpersonen auch im Unterricht integriert werden können.


Die Medienprofis-Workshops von Pro Juventute sind Schulveranstaltungen, die den Unterricht nach dem Lehrplan 21 ergänzen. Fachpersonen behandeln verschiedene Aspekte im Umgang mit digitalen Medien und ermöglichen den Schülern, über Chancen und Gefahren nachzudenken und ihre eigene Mediennutzung zu reflektieren. Die Workshops konzentrieren sich auf die verantwortungsvolle, gesunde und sichere Nutzung digitaler Medien. Die Workshops werden für Schulkassen ab der 3. Klasse bis zur 9. Klasse angeboten. Pro Juventute bietet ergänzend auch Elternveranstaltungen zur Medienkompetenz an.

Was wird besonders hervorgehoben? Die Medienprofis-Workshops von Pro Juventute werden für viele verschiedene Altersgruppen angeboten. Sie können im Schulalltag integriert werden. Die zusätzlichen Workshops direkt mit den Eltern stärken diese in ihrer Erziehungsaufgabe und fördern die konstruktive Mediennutzung der Jugendlichen damit ebenfalls.


Jugend und Medien ist ein Projekt des Bundes zur Förderung der Medienkompetenz und des Jugendmedienschutzes. Das Projekt informiert Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonen über die Chancen und Risiken digitaler Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Die Webseite www.jugendundmedien.ch bietet Informationen, Newsletter und Broschüren. Es werden auch Studien finanziert und spezifische Medienprojekte unterstützt.

Was wird besonders hervorgehoben? Das Projekt des Bundes wendet sich spezifisch an die Eltern und Lehrpersonen. Damit hat das Projekt eine grosse und breite Wirkung auf die Heranwachsenden auch neben dem Schulalltag.


SRF school bietet kostenloses Unterrichtsmaterial für Lehrpersonen und Schüler:innen an. Die Beiträge und Videos sind für verschiedene Schulstufen geeignet und decken eine breite Themenpalette ab, die sich aus dem Lehrplan 21 ergibt. SRF school arbeitet mit verschiedenen Bildungsinstitutionen und Behörden zusammen und ist Teil des Bildungsauftrags von Schweizer Radio und Fernsehen.

Was wird besonders hervorgehoben? Bei SRF school gibt es vor allem auch Videos darüber, wie Nachrichten gemacht werden. Das Angebot wird von Schulen fleissig genutzt.


Die PUMAS-Medienwoche (der Begriff PUMAS steht für Publizistische Medienkompetenz in Ausbildung und Schule) ist ein Pilotprojekt zur Förderung der publizistischen Medienkompetenz von Schüler:innen. Es beinhaltet eine Woche, in der die Schüler:innen journalistische Beiträge erstellen und dabei von Redaktionsmitgliedern betreut werden. Das Programm umfasst auch die Aufbereitung von Unterrichtsmaterialien sowie die Weiterbildung von Lehrpersonen und steht aktuell noch in einer Testphase im Kanton Zürich, welche die Fachhochschule Graubünden wissenschaftlich begleitet.

Was wird besonders hervorgehoben? Medienwochen sind allgemein sehr spannend, aber auch sehr aufwändig. Es muss gut koordiniert werden, um die verschiedenen Akteure (Schulklassen, Journalist:innen etc.) zusammenzubringen.


Der Verein JuRep 2.0 engagiert sich in der Region Thun und fördert die Medienkompetenz von Jugendlichen durch Projektwochen, in denen diese selbst Journalist:in sein können. Ziel ist es, den reflektierten Umgang mit Medien zu lehren und Jugendliche zu befähigen, kreativen und sinnvollen multimedialen Content zu produzieren. Die Jugendlichen generieren
während einer ganzen Woche Texte, Audio- und Videoinhalte und werden dabei von Redaktoren des Thuner Tagblatts gecoacht.

Was wird besonders hervorgehoben? Es wird betont, dass dieser Ansatz sehr fruchtbar ist. Die Erwartungen an die Qualität der produzierten Beiträge der Jugendlichen muss jedoch heruntergeschraubt werden. Die Schüler:innen dürfen ihre Beiträge am Schluss im Thuner Tagblatt publizieren und sind stolz darauf, was sie selbst geschafft haben, egal wie gut die Qualität der Beiträge effektiv ist.